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Orte des Projektes 2014 International

 


 

Kluže

Am Weg von Bovec zum Predilpass befindet sich die Festung Kluže. Ihr heutiges äußeres Aussehen erhielt die Festung Kluže Ende des 19. Jahrhunderts. Um die Verteidigung bei Bovec zu stärken, beschloss die österreichisch-ungarische Militärführung oberhalb der Festung Kluže eine weitere Festung mit schwerer Festungsartillerie zu bauen. 1904 wurde diese Festung mit dem Namen „Fort Hermann" fertiggestellt. 1915 wurde „Fort Hermann" innerhalb kürzester Zeit von der italienischen Artillerie zerstört. Die Festung Kluže blieb während des 1. Weltkrieges von Treffern verschont, weil sie im toten Winkel der italienischen Geschütze lag. In den letzten Jahren wurde die Festung Kluže umgebaut, behielt jedoch das äußere Aussehen.

Lepena

Lepena ist ein kleines Seitental des oberen Sočatals, dort war die schwere Artillerie für die letzte Isonzoschlacht konzentiert worden. Auch Viktor Ullmann war im Oktober 1917 in diesem Tal stationiert.

 


 

Trenta

Trenta liegt im oberen Sočatal, von dort aus kann der Aufstieg auf den Triglav erfolgen. Im Ersten Weltkrieg war in Trenta ein Feldspital, zudem war Trenta der erste Ort im Sočatal an der in den Kriegsjahren 1915/1916 erbauten Passstraße über Vršič-Pass (Passo della Moistrocca / Werschitz- oder Werschetzpass).

 


 

Russisch-orthodoxe Kirche Vršič-Pass
Kriegsgrab 1

(Passo della Moistrocca/Werschitz-, Werschetzpass) Das obere Isonzotal war ab Mai 1915 nach der Kriegserklärung Italiens an die k.u.k. Monarchie nicht mehr gefahrlos erreichbar. Die einzige Passstraße ins obere Isonzotal war jene über den Predilpass, der im Schussbereich der italienischen Artillerie lag. Das am Predilpass gelegene Artilleriewerk wurde von der italienischen Artillerie in den Wochen des Krieges zerstört, die k.u.k. Wehrmacht hatte allerdings präventiv bereits die Artilleriegeschütze aus dem Festungswerk ausbauen lassen. Ab Herbst 1915 wurde nun eine Alternativroute ins obere Isonzotal gebaut. Im Frühjahr 1916 war die Strasse über den Vršič-Pass fertig gestellt. Am Bau haben auch hunderte von russischen Kriegsgefangenen mitgebaut. Kälte, Schnee, Lawinen, Muren, Schlammlawinen aber auch zum Teil unzureichende Ernährung kosteten vielen russischen Kriegsgefangenen das Leben. Die Toten sind in der Nähe der russisch-orthodoxen Kirche am Vršič-Pass begraben. Da jedoch die gebauten Tunnels am Vršič-Pass für den Transport von großem Kriegsmaterial zu klein waren, musste für solche weiterhin der Predilpass genutzt werden. Der Vršič-Pass war zwischen den beidem Weltkriegen die Grenze zwischen dem damaligen Jugoslawien und Italien. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Isonzotal wieder Teil Jugoslawiens bzw. der Republik Slowenien.

Passo di Predil

(Predel / Predilpass) Der Predilpass war über Jahrhunderte die wichtigste Verbindung aus dem adriatischen Raum über die Alpen in den Norden. Die Truppen Napoleons marschierten Anfang des 19. Jahrhunderts über den Pass nach Villach, wobei Hauptmann Hermann erbitterten Widerstand leistete. Nach ihm wurde „Fort Hermann" oberhalb der Festung Kluže benannt. Am Predilpass befand sich auch ein Werk der Festungsartillerie der k.u.k. Armee, das 1915 von der italienischen Armee zerschossen worden ist; die k.u.k. Wehrmacht hatte allerdings präventiv bereits die Artilleriegeschütze aus dem Festungswerk ausbauen lassen. Der Predilpass befand sich in der Reichweite der italienischen Geschütze, war aber 1915 die einzige Verbindungsstrasse ins obere Sočatal. Erst 1916 stand mit der Strasse über den Vrsič-Pass von Krajnska Gora aus eine Strasse in obere Sočatal zur Verfügung, die nicht in der Reichweite der italienischen Artillerie lag. Trotzdem musste schweres Kriegsgerät weiterhin über den Predilpass (meistens in der Nacht) in obere Sočatal transportiert werden, weil die Tunnels am Vrsič-Pass zu klein waren. Seit dem Friedensvertrag von Saint-Germain 1919 gehört der Predilpass zu Italien. Das Werk der Festungsartillerie gehört heute zum „Museo Storico Tarvisio".

Sassnitz

Die Stadt Sassnitz befindet sich auf der Insel Rügen in der Ostsee in Deutschland. 1909 wurde auf der Insel Rügen die erste Eisenbahn- fährverbindung zwischen dem Deutschen Reich und Skandinavien von Sassnitz nach Trelleborg in Schweden eingerichtet. Ab August 1915 wurde über diese Fährverbindung der Kriegsinvalidenaustausch zwischen Russland, dem Hohenzollernreich und der Habsburgischen Vielfachmonarchie abgewickelt. 1916 wurde die Insel von den Militärs zur Errichtung von küstennahen Flugplätzen für die neu aufgestellten Seefliegerverbände auserkoren. Im Jahr 1917 benutzten Lenin und sein Gefolge die Eisenbahnfähre von Sassnitz nach Trelleborg, um nach Schweden und in weiterer Folge nach Russland zu gelangen, organi- siert und finanziert vom Deutschen Reich.

Trelleborg

Die Stadt Trelleborg im Süden Schwedens ist seit 1909 mit der Stadt Sassnitz auf der Insel Rügen durch eine Eisenbahnfähre verbunden. Obwohl Schweden im Großen Krieg von 1914 bi 1918 klugerweise neutral geblieben ist, spielte das Land völkerrechtlich jedoch eine bedeutende Rolle. 1915 hatten die Kriegsparteien der Reiche der Hohenzollern, des Erzhauses Habsburg und des Hauses der Roma- nows unter schwedischer Vermittlung einem Austausch von Kriegs- invaliden zugestimmt. Ab August 1915 wurden dann ab der damaligen schwedisch-russischen Grenze in Haparanda Sanitätszüge eingesetzt, die dann über Trelleborg nach Sassnitz mittels der Eisenbahnfähre übergesetzt worden sind. 1917 betraten dann Lenin und sein Gefolge in Trelleborg schwedisches Gebiet. Nach einem Aufenthalt in der schwed- ischen Hauptstadt Stockholm reisten sie über Haparanda nach Finnland in russisches Herrschaftsgebiet ein.

Turku

In der ehemaligen Hauptstadt Finnlands war es Ende 1917 zu sozialen Unruhe gekommen, in der Verlauf die sozialistischen Roten Geschäfte plünderten. Im folgenden Finnischen Bürgerkrieg brachten die Roten Garden die Stadt Ende Jänner 1918 unter ihre Kontrolle und hielten sie bis zum 12.April 1918, als deutsche Truppen, die auf der Seite der bür- gerlichen Weißen Kampfverbände in die Kämpfe eingriffen, und dann in Turku einmarschierten. Die sozialen Unruhen hatten ihre Ursache in der kriegsbedingten Lebensmittelkrise.

Kingisepp

Die Stadt Kingisepp liegt im Oblast Leninggrad etwas 135 westlich von St. Petersburg und 235 östlich von Tallinn. Die Stadt hat ihren Namen vom estnischen Sozialrevolutionär Viktor Kingisepp erhalten, der am 3. Mai 1922 in Tallinn vom Geheimdienst verhaftet, in einem juristisch umstrittenen Schnellverfahren zum Tod verurteilt und noch am selben Tag erschossen worden ist. Kingisepps Leiche wurde ins Meer gewor- fen. In einer Volksabstimmung in der Stadt Kingisepp entschieden sich deren Bewohner vor einigen Jahren, den alten Namen Jaama der Stadt nicht anzunehmen, sondern den Namen Kingisepp beizubehalten.

Hermannstadt

Hermannstadt (Sibiu / Nagyszeben) war in der Nähe der Militärgrenze der Vielfachmonarchie der Habsburger gelegen. Deshalb wurden in der Gegend deutschsprachige Wehrbauern angesiedelt. Der Landstrich war bis 1918 Teil der transleithanischen Donaumonarchie. Mit dem Vertrag von Trianon wurde Hermannstadt und das Gebiet Siebenbürgens zum rumänischen Staatsgebiet. Der besseren und rechten Ungarn der rechtsextremen und antisemitischen Jobbik träumen heutzutage von einem Großungarn, das im Westen auch das Burgenland umfasst und im Süden an das adriatische Meer grenzt.

Klausenburg

Klausenburg (Cluj / Kolozsvár) war die Hauptstadt des Großfürstentums Siebenbürgen und in der Nähe der Militärgrenze der Vielfachmonarchie der Habsburger gelegen. Deshalb wurden in der Gegend deutschsprachige Wehrbauern angesiedelt. Der Landstrich war bis 1918 Teil der transleithanischen Donaumonarchie. Mit dem Vertrag von Trianon wurde Klausenburg und Siebenbürgen zum rumänischen Staatsgebiet. Der besseren und rechten Ungarn der rechtsextremen und antisemitischen Jobbik träumen heutzutage von einem Großungarn, das im Westen auch das Burgenland umfasst und im Süden an das adriatische Meer grenzt.